Am Sonntag, den 5. Juni 2016, ludt die Galerie KiR, in Oberhausen, zu
einer "etwas anderen" Vernissage, von 21 niederländischen Künstlern ein.
Bei unseren "holländischen Nachbarn" ist die seit 60 Jahren bestehende
Kunstgemeinschaft der "Drents Schildersgenootschap" schon lange bekannt
und beliebt. Zwei von ihnen, Ralph Douglas und Hermann Kolker, waren
sogar schon vor Ort, um mit Argusaugen zu beobachten, welchen Platz ihre
Bilder einnehmen werden.
Nun sind alle geladenen "Meester" der Galerie KiR, eigenwillige
Künstler, die mit der Provinz Drenthe eng verbunden sind. Bei der
Kunstinitiative Ruhr e.V. in Oberhausen, werden sie ihrem Ziel,
verschiedene nationale und internationale Ausstellungen zu eröffnen,
sicherlich näher gebracht.
Ihre unterschiedlichen Werke zeichnen sich durch einzigartige
Besonderheiten aus. Dem Besucher werden umwerfende Augenblicke der puren
Lebenslust geboten. Nackte Körper, deren "abstrakte Posen"
geheimnisvolle Botschaften zum Nachdenken vermitteln. Besondere Orte
sind ebenso vertreten wie Zeitzonen, die förmlich dazu einladen, einen
Augenblick innezuhalten, um den progressiven Moment zu genießen. Aber
damit nicht genug. Viele Kunstwerke hinterlassen durch beeindruckende
Farbspiele einen gewissen Zauber, der den Betrachter geradezu dazu
auffordert, in unwiderstehliche Fantasiewelten einzutauchen. Ihre
Ambitionen, diese unglaublichen Werke zu erschaffen, sind sicherlich
nicht allzu weit hergeholt. Schließlich spannen diese "holländischen
Künstler" einen gekonnten Bogen von Harmen Steenwijck über
Pierre-Auguste-Renoir, Claude Monet und Dali bis hin zu ... Vincent
Willem van Gogh.
Der am 30. März 1853 in Groot-Zundert geborene van Gogh verließ bereits
mit 11 Jahren sein Elternhaus, um ins Internat zu gehen. Dort erlernte
er nicht nur verschiedene Sprachen, sondern unternahm auch seine ersten
Zeichenversuche. Nach einigen Fehlversuchen verlor er das Interesse an
der Zeichnerei. Erst
1880 fand er zu seiner wahren Berufung zurück. Zunächst war ihm der
Inhalt seiner Kunstwerke wichtiger als die Form. Inspiriert durch
Clasina Maria Hoornik, ehemalige Prostituierte und sein damaliges
Aktmodell, konzentrierte er sich auf Figuren und Köpfe.
Diese van-Gogh-Phase "der dunklen und erdigen Töne", ist heute noch in
Kunstkreisen bekannt als seine "holländische Periode". Der Höhepunkt lag
bei Weitem in seinem Kunstwerk "Die Kartoffelesser". Van Goghs Bruder
"Theo“ verschaffte ihm schließlich Zugang zu angesagten "Pariser Malern"
des Impressionismus. Daraufhin wurden van Goghs Farben durchaus
sonniger und heller. In Arles entstanden letztendlich seine
unvergesslichen Werke - "Blühender Pfirsichbaum" und die berühmten
"Sonnenblumen". Von da an fand Vincent van Gogh Gefallen daran, seine
Farben schneller, spontaner zu kombinieren und in seiner Kunst stets
eine harmonische Farbpalette einzubauen.
Seine Karriere wurde mit der Zeit jedoch stark, durch immer öfter
auftretende Epilepsieanfälle, beeinflusst. Seine Malerei wurde dunkler,
teilweise schon fast bedrohlich. Das Meisterwerk "Die Sternennacht über
der Rhóne" entstand in dieser Zeit. Schließlich landete van Gogh auf
Empfehlung seines Arztes in der Nervenheilanstalt Saint-Paul-de-Mousole.
Dort malte er zunächst wieder mit kräftigen, gelben Farben und entwarf
sein Hauptwerk "Die Sternennacht".
Ende Juli 1890 erschießt sich Vincent Willem van Gogh und hinterlässt
circa 900 Gemälde und über 1100 Zeichnungen. Das tragische Ende des wohl
bedeutendsten, niederländischen Künstlers, der es trotz allem geschafft
hat, weltberühmte Glanzleistungen zu hinterlassen, auf die seine
"holländischen Künstlerkollegen" zu Recht stolz sein dürfen.
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