Am 14 Januar 2016 zog es uns unwiderruflich nach Mülheim, in die Fünte von Frank Bruns. Wer von ihm hierher eingeladen wird, muss schon etwas Besonderes mitbringen.
Heute fand dort eine "Krimiparty" statt: "Plötzlich
und erwartet". Dieses spannende und wirklich fantastische Stück stammt aus
der Feder von Cornelia H.-Müller. Verlegerin Manuela Klumpjan begleitete uns
den ganzen Abend über, nicht nur während ihrer stimmungsvollen Einweisung,
sondern auch als Spielleiterin mit ihrer ganz eigenen, geheimnisvollen Art und
Weise – bis zum bittersüßen Ende.
Aber fangen wir mal ganz von vorne an. Kurz vor 19:00 Uhr
wurden wir herzlich von der umwerfend aussehenden "Lady in Black"
alias Manuela Klumpjan begrüßt. Die sonst so vertrauensvolle Verlagschefin
bereitete uns ein wenig Unbehagen, denn wir waren nicht ohne Grund hier.
Selbstbewusst lächelnd und überaus charmant, hieß sie uns alle herzlich
willkommen zu ihrem Krimispieldinner!
Auch Frank Bruns und sein Team sorgten augenblicklich für
eine stimmungsvolle Atmosphäre mittels gut gekühlter oder heißer Flüssigkeiten.
Was wussten sie, was wir nicht einmal ahnen konnten? An dieser Stelle würde ich
sagen: einfach alles!
Nachdem wir es uns dann an jeweils drei aufgeteilten Tischen
gemütlich gemacht hatten, fing Manuela Klumpjan an, uns die eigentliche
Geschichte zu erzählen. Wir befanden uns zur Weihnachtszeit nun an einer reich
gedeckten Tafel des wohlhabenden Gewürzfabrikanten Karl-Friedrich von
Staffelberg und seiner jungen, schönen Ehefrau Jaqueline. Aber nicht alleine.
Anwesend waren auch noch sein Sohn Johannes mit Gattin Caroline. Ein ganz
natürliches Familiendinner also. Wenn, ja, wenn nicht Karl-Friederichs erste
Ehefrau Irene und Ehefrau Nummer zwei, Monika, Mutter von Sohn Johannes, auch
eine Einladung erhalten hätten. Seltsamerweise waren auch noch sein Hausarzt,
Dr. Stefan Schaller, und sein Freund und Notar Artur Seidemann eingeladen. Ob
sich jeder hier am Tisch vertrug, war schwer zu sagen, nur eines stand fest: Es
gab große Neuigkeiten, die fast alle betrafen. Der Abend zog dahin und am
nächsten Morgen war Karl-Friedrich von Staffelberg tot! Warum nur? Gespannt
lauschten wir Manuela Klumpjan, denn niemand wollte auch nur ein Wort von ihr
verpassen.
Das historische, urgemütliche Fachwerkhaus „Fünte“ von Frank
Bruns passte hinsichtlich des Ambientes ganz besonders zu diesem
ereignisreichen Abend. Entzückend war auch die Vorspeise: Schaum-Brokkoli-Cremesuppe,
aus Agatha Christies Giftküche. Echt lecker!
Unmittelbar danach hörten wir den Zeugenaussagen aller
Verdächtigen und konnten uns bereits dabei schon ein eigenes Tätermotiv
schaffen. Als Tischgruppe durften wir uns ein Namensschild der Krimispielperson
aussuchen, ohne zu wissen, was diese verheimlicht. Gestärkt nahmen wir jetzt
fiebernd die persönlichen Umschläge entgegen, die jedem von uns wichtige Infos
gaben. Wir mussten ab jetzt sehr vorsichtig sein, denn nun waren wir selbst
diese ungewöhnliche Tischgesellschaft „von Staffelberg“ und der Mörder befand
sich direkt unter uns!
Zunächst einmal wurde uns allerdings die Hauptspeise
serviert: Schweinefilet mit Kroketten, grünen Bohnen im Speckmantel und
knackigem Brokkoli. Geschmackvoller wäre es im Hause von Staffelberg auch nicht
zugegangen. Und nach diesem hervorragendem Essen kam eine Menge Action in die
Gesellschaft. Wild diskutierte jeder Tisch für sich, welche Beobachtungen und
Ereignisse zur Festnahme des Mörders führten. Alle sollten dicht bei der
Wahrheit bleiben, bis eben auf den Mörder, der durfte lügen, was das Zeug
hielt. Unterbrochen wurden wir von einer sündigen Nachspeise: Vanilleeis mit
heißen Himbeeren à la Inspektor Lewis. Jedem lief dabei das Wasser im Mund
zusammen, auch unserem noch nicht enttarnten Mörder. Und da alles einmal ein
Ende haben muss, gab es leider auch für uns eines. Der Mörder unseres Tisches
hatte sehr gute Arbeit geleistet und lenkte jeden Verdacht von sich ab. Nun,
zugegeben, es gab einen klitzekleinen Moment, da wäre er tatsächlich durch
meine Tochter Natascha aufgeflogen.
Manuela Klumpjan sammelte die Zettel mit den Vermutungen
hinsichtlich des Täters und der Motive ein und löste das Rätsel auf. Der Mörder
war ... Nein, nein, nein, das wird nicht verraten. Auch über die spannenden
Motive wird geschwiegen.
Hm, und wer durfte die Rolle des wirklich sympathischen
Mörders spielen? Ich natürlich! Also wurde ich mit den übrigen zwei
Tisch-Tätern tatsächlich in Handschellen gelegt und unter lautem Gelächter
verhaftet. Hinterher gab es aber auch ein tolles Buch als Geschenk. Jawohl, haha!
Außerdem wurde noch der wahre Sieger gezogen, der den
Delinquenten und sein Motiv vollkommen durchschaut hatte. Dieser famose
Detektiv hat sich über eine riesige Krimidinnersektflasche sehr gefreut.
Mein Resümee? Wer live noch kein Krimispieldinner erlebt
hat, sollte dieses schnellstens nachholen. Ungewöhnlicher Spaß, exzellentes
Essen und spannende Unterhaltung unter einen Hut gebracht – das darf man
erwarten, wenn Manuela Klumpjan zu einer solchen Mörderjagd einlädt! Ein neuer
Fall kommt bestimmt!
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