Das letzte Mal „Mittelalterliches Phantasie Spektakulum“ in Dortmund erleben! Und dabei weinte sogar der Himmel, doch diese Tatsache hielt uns natürlich nicht davon ab, diese letzte Reise anzutreten. MPS rief und wir folgten dem geliebten Ruf.
Ausgerüstet mit einem coolen Kinderwagen, unseren Hunden
und viel Sonne im Herzen traten wir durch die geheimnisvollen Pforten und schon
da schüttete es wie aus Eimern! Machte uns gar nix aus!
Wir wollten nur pünktlich zu „Des Bruder Rectus
Morgenmesse“ sein, denn ohne dieses außergewöhnlich bekannte, geliebte Spektakel
und seine Segnung konnte doch niemand dieses Event beginnen! Und es lohnte
sich. Das Wesen, welches heute eigentlich nur einmal geteert und gefedert
werden sollte, musste etwas wirklich Schlimmes verbrochen haben, denn es wurde
tatsächlich zwei Mal geteert und gefedert! Später erfuhr ich auch warum. Die
erste Fuhre musste der Sünder ertragen, da dieser es wagte, Bruder Rectus morgens
um 4.00 Uhr aus dem Bett zu holen. Doch damit nicht genug. Die zweite Fuhre
erfasste ihn, weil eine Frau mit beteiligt war, aber Frauen werden bekanntlich
ja nicht geteert und gefedert. Ach und das Wesen musste noch ein drittes Mal
Buße tun, weil er ein weiteres Weib involvierte und auch diese natürlich nicht
bestraft werden durfte. Aber die letzte Strafe musste er sich durch sein schäbiges
Mundwerk ziehen. Pech gehabt, der elendige Teufel!
Später sorgten Kirschbier, typische Piratengetränke, viel
gute Laune und ein trockener Platz in der Nähe der Festivalbühne - trotz
starken Regens - für die passende Atmosphäre. Wir waren endlich wieder Zuhause!
Ein Rundgang über den großen Handwerker- und Händlermarkt
wurde schon etwas zur Herausforderung. Aber der Matsch unter unseren Füßen pflegte
für eine wirklichkeitsgetreue Umgebung zu sorgen.
Gestärkt nach erstandenen Leckereien, probierten unsere
Männer kurz ihre Kraftreserven anhand eines Hammerschlags aus, dann zog es uns
zur MPS Bühne. Unglaublich, wie Mr. Hurley & die Pulveraffen es immer
wieder schafften, die Stimmung mit ihren Piratenliedern aufzuheizen.
Natürlich ging es dann noch einmal zurück zu den Händlern.
Immer wieder zog sich der Himmel zusammen, dunkle Wolken zogen über uns hinweg.
Kurz danach brach der Himmel auf und es goss wie aus Eimern. Kann es trotzdem
etwas Schöneres geben, als unter Zeltplanen zu shoppen, zu stöbern und zu
feilschen, dabei begleitet von Klängen der Gruppen Saor Patrol und Rapalje? Nö!
Wir erhaschten dabei sogar ein neues, cooles Lederoutfit! Regnete es etwa immer
noch? Tortuga- keine Hose, kein Problem…natürlich behielten wir unsere Hosen
an, lach.
Jetzt aber flott zur MPS Bühne. Saltatio Mortis, Mr.Hurley &
die Pulveraffen und danach Versengold- sie alle gaben echt ihr Bestes, um
diesen verregneten Tag eine letzte Wendung zu geben. Als die „etwas
durchnässte, aber durchaus grandiose Pest“ an uns vorbeizog, beschlossen wir,
diesen Samstag bald zu schließen. Wir hatten diesen Regentag tapfer
durchgestanden, auf unserem MPS, hier in Dortmund. Echte Piraten lassen sich
nicht so leicht abschrecken und eine waschechte Hexe erst recht nicht.
Pünktlich am nächsten Morgen genossen wir die Morgenandacht
des Bruder Rectus und seinem Gefolge. Heute wurde es wieder einmal sündhaft
interessant. Das heutige Opfer sollte seine Strafe lächelnd entgegen nehmen, also
weil er sich, ohne seinen Lagerherren zu fragen, verlobt hatte. Eine bodenlose Frechheit!
Doch Bruder Rectus entschied anders. Nicht der Jüngling, sondern sein Lagerherr
wurde zu unserem Vergnügen geteert und gefedert! Was für ein Tagesanfang!
Bei strahlendem Sonnenschein nahmen wir unser
wohlverdientes Piratenfrühstück- Kirschbier und Titanspieß- zu uns. Für gute
Stimmung sorgten wieder einmal Mr. Hurley & die Pulveraffen auf der MPS
Bühne. Sie verführten uns sogar mit einem niegelnagelneuen Song, jaaa, so war
das. Ein herrlicher Tag lag vor uns. Ich ließ mir von dem witzigen Kraftjongleur
Bagatelli sogar zeigen, auf welch besondere Art und Weise er seinen Besen durch
die Lüfte schwingen konnte. Unglaublich, sag ich euch, er hat´s tatsächlich
drauf!
Erneut zog es uns zu den Händlern. Einer unsere Freunde,
ein Waldläufer, fand hier sein komplettes MPS Outfit und ich begegnete den
Damen von Sarah May Design. Ein kleiner, aber wunderschöner Stand, der spezielle,
außergewöhnliche, mittelalterliche Festtagskleidung anbot. Ich verliebte mich
sofort in ein Oberteil mit gaaanz viel schwarzer Spitze. Die Damen berieten
mich hervorragend und nach einem kurzen Gespräch waren wir uns einig. Sie
fertigten, extra für mich, ein ausgefallenes Oberteil nach meinen Maßen und
Wünschen an! Der Traum im dunkelroten Samt mit schwarzer Spitze würde mir sogar
nach Hause geschickt werden! Ein ganz großes Danke schön an Willemijn und
Jolanda von Sarah May Design… ihr seid einfach künstlerisch begabte Elfen!!!
Meine restliche Truppe legte sich noch Waffen,
Silberschmuck und Trinkhörner zu, also alles wichtige Dinge, die man einfach
nur auf dem MPS so wunderbar ergattern konnte.
Nun war die Zeit gekommen, uns auf den Weg zur Folkbühne zu
machen. Cultus Ferox durften wir auf keinen Fall verpassen. Natürlich schafften
wir es und mit uns so einige andere. Die Jungs legten sich aber auch ins Zeugs,
diesmal hatten sie sogar coole Mädels mit dabei. Diese Teufelsburschen im „schwarz-rotem
Lederoutfit“ zogen mitten im Gig sogar ein wundersames Wesen in leicht rosa
bekleidet auf die Bühne. Was für ein Spaß!
Nach ihrem Auftritt blieben wir noch eine Weile. MacCabe
& Kanaka begeisterte uns, das Gauklerduo Forzarella hielt unsere
Lachmuskeln ganz schön in Schwung.
Als die Sonne herrlich schien, rockten die Heavysaurus die
MPS Bühne. Unglaublich, die Jungs. Legten einen erstklassigen Auftritt hin und
stellten sich nachher noch mit den kleinsten MPS Fans für Fotos zur Verfügung.
In voller Montur. Und mit guter Laune. Wo gibt es so etwas noch? Auf dem MPS!
So langsam zog der Tag an uns vorbei. Wir bestaunten noch
das phantastische Ritterturnier und genossen die herrliche „Gewandlungsprämierung“.
Zwischendurch lernten wir den Spezialisten für Naturprodukte Thomas Kutschka
kennen und eroberten dort einen Felltraum in schwarz.
Kurz erwähnen möchte ich hier noch die menschliche
Fledermausfrau, die ich mit Keksen vor dem sicheren Hungertod bewahrt habe und
die sich extra für uns in ihre „Kopfüberhaltung“ geschwungen hatte. Genau
solche Gestalten halten das MPS lebendig, doch nicht mehr hier in Dortmund.
Echt schade. Aber wisst ihr was? Egal, wie weit der Weg auch für uns sein mag,
wir folgen diesem Normanen ähnlichen Spektakulum und finden immer einen
Möglichkeit, nach Hause zu kommen! Danke Gisi und allen Helfern, die uns
ermöglichen, diese MPS Events, unter welchen Umständen auch immer, zu
ermöglichen. Und ein herzliches „Hey Ho“ geht von hier aus zu Wolfgang Fuck,
auch ein ganz wichtiger Mann, wirklich.
Tina Becker & Thorsten Adams
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